Im Prozess des Lesen- und Schreibenlernens machen zu Beginn alle Kinder in unterschiedlichem Maße Fehler. Kinder mit einer Lese- und Rechtschreibstörung machen diese deutlich häufiger über einen andauernden Zeitraum. Mit dem Begriff Legasthenie wird eine Störung beschrieben, die sich durch ausgeprägte Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens äußert. In manchen Fällen betreffen die Schwierigkeiten nur das Lesen oder nur das Schreiben.
Nach dem internationalen Klassifikationsschema ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt eine umschriebene Lese- und Rechtschreibstörung dann vor, wenn anhaltende und eindeutige Schwächen im Bereich der Lese- und Rechtschreibung nicht auf eine unterdurchschnittliche Intelligenz, das Entwicklungsalter, fehlende Beschulung, psychische Erkrankungen oder Hirnschädigungen zurückzuführen sind.
• Häufige Fehler beim Abschreiben
• Zahlreiche Fehler in Diktaten oder Aufsätzen
• Wörter werden nur in Bruchstücken und im selben Text mehrfach unterschiedlich falsch geschrieben
• Verwechseln visuell ähnlicher Buchstaben (z.B.: „dlau” statt „blau”) beim Schreiben und beim Lesen (z.B.: b/d, p/q, m/n, w/v)
• Verwechseln von Buchstaben, die ähnliche Laute repräsentieren (z.B.: „krau” statt „grau”, „Brobe“ statt „Probe“, „dreten“ statt „treten“)
• Auslassen von Buchstaben am Wortanfang, am Wortende oder in der Wortmitte
• Auslassen von Buchstaben, so dass sich die Klanggestalt des Wortes ändert (z.B.: „Tafe” statt „Tafel”)
• Auslassen von ganzen Wörtern und längeren Wortteilen (z.B.: „Fernseh” statt „Fernsehsendung”)
• Vertauschen der Buchstabenreihenfolge (z.B.: „Brat” statt „Bart”)
• Häufige Fehler aufgrund der Nichtbeachtung bestimmter Rechtschreibregeln (z.B.: „Supe” statt „Suppe”)
• Viele Fehler in der Grammatik und in der Zeichensetzung
• Häufig unleserliche Handschrift, unterschiedliche Schriftgrößen innerhalb eines Textes
• Langsames Schreiben
• Schreibunlust, Schreibhemmung
• Niedrige Lesegeschwindigkeit, häufiges Stocken, mühsames Erlesen von Wörtern, wortweises Lesen von Sätzen
• Verlieren und Auslassen von Zeilen im Text, aber auch Auslassen, Vertauschen oder Hinzufügen von Wörtern, Silben oder einzelnen Buchstaben
• Probleme bei der Verschmelzung von Einzellauten zu Lautfolgen, Schwierigkeiten bei Doppellauten
• Gelesenes kann nur unzureichend wiedergegeben werden
• Probleme bei der Sinnentnahme des Gelesenen
• Zahlreiche Selbstkorrekturen
• Schulfächer, in denen das Lesen und Schreiben angewandt werden muss, stellen Kinder mit Legasthenie vor große Schwierigkeiten.
• Häufig Lernprobleme in Fremdsprachen oder im Fach Mathematik (vor allem bei Textaufgaben)
• Auffallende Schwierigkeiten in den grundlegenden Rechenarten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division können auch Anzeichen für eine komorbide Störung (Begleitstörung) sein
• Reduziertes Selbstwertgefühl
• Schulangst
• Aggressivität
• Clownerie
• Konzentrationsschwierigkeiten
• Kind vermeidet Lesen und/oder Schreiben
• Kind fällt durch besondere Verhaltensweisen auf
Sie haben Fragen zur Therapie von Rechenschwäche oder Legasthenie? Unsere Therapeuten/Innen beraten Sie gerne und nehmen sich Zeit für Ihr Anliegen.
Sie erreichen das jeweilige BLICKWECHSELN-Institut in Ihrer Nähe zu den jeweiligen Telefonsprechzeiten oder schriftlich über das Kontaktformular.