Therapie – Diagnostik – Beratung – Forschung

Diplomarbeit aus 2011

Förderung der logisch-mathematischen Entwicklung im Vorschulalter.
Darstellung eines Fortbildungsansatzes zur Nutzung des didaktischen Potenzials alltäglicher Situationen

Universität Tübingen, Adelheid Müller

Die Diplomarbeit ist nicht öffentlich einsehbar, weil sich darin persönliche Interviews befinden und die Probanden auf größtmögliche Diskretion Wert legten. Deshalb ist die Einleitung bzw. die Zusammenfassung hier einsehbar:

Zusammenfassung
Nach Beginn der PISA-Untersuchungen im Jahre 2000 wurde verstärkt über die Bildungssituation von Vorschulkindern nachgedacht. Die Defizite in den naturwissenschaftlich-mathematischen Kompetenzen nahezu jeden Schulalters führten zu diversen Bildungsangeboten im frühen Altersbereich. Es handelt sich zumeist um von Erzieherinnen oder externen Pädagoginnen durchzuführende Programme, die eine gewisse Anzahl von Zeiteinheiten und eine vorgegebene Materialausstattung umfassen. Auch fachübergreifende Bildungskonzepte für Kinderbetreuungseinrichtungen wie z. B. von infans, in deren Zentrum das Aufstellen von Erziehungszielen, das Zumuten von Themen und deren Beantwortung durch Kinder sowie strukturelle Elemente wie Dokumentationsweisen und Teaminteraktionen stehen, sehen Themenschwerpunkte aus dem naturwissenschaftlich-mathematischern Bereich vor (infans 2010).

Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem logisch-mathematischen Bildungsgeschehen des kindlichen Alltags auseinander. Es wird eine Fortbildungskonzeption begründet und vorgestellt, die es pädagogischem Fachpersonal ermöglicht, diesbezügliche Lernprozesse zu erkennen, zu verstehen und dadurch im Rahmen des alltäglichen Geschehens förderlich zu begleiten sowie Fehler und unvorteilhafte Entwicklungsverläufe zu bemerken. Eine zentrale Rolle spielt dafür das Verständnis der Entwicklung logisch-mathematischen Denkens. Da bisher nur Modellfragmente oder umstrittene Modelle existieren, wurde auf der Basis langjähriger therapeutischer Erfahrung mit strukturell rechenschwachen Menschen und unter Einbeziehung der vorhandenen wissenschaftlichen Untersuchungen die Hypothese eines integrativen Modells zur Entwicklung des logisch-mathematischen Denkens entworfen. Sie wird hier in knapper Form dargestellt und begründet.

Des Weiteren wird eine von ca. 15 durchgeführten Fortbildungen exemplarisch beschrieben. Die durch sokratisches Fragen von Fortbildnerinnen und Teilnehmerinnen gemeinsam erarbeiteten Grundlagen und weitere provozierte Lern- und Erkenntnisprozesse werden eingehend geschildert. Theoretisch-grundlegende Inhalte, die dadurch im Rahmen der Verlaufsbeschreibung auftauchen, sind zur leichteren Erkennung in verändertem Schrifttyp gedruckt.

Evaluiert wurde die Fortbildung auf drei Arten. Eine quantitative Evaluation von Fortbildungen aus dem Zeitraum 2007 bis 2009 (von 135 Teilnehmerinnen ausgefüllt) wurde vom Jugendamt Stuttgart zur Verfügung gestellt und hier aufbereitet. Zwei Teilnehmerinnen der beschriebenen Fortbildung waren zu Interviews bereit. Diese wurden einige Wochen nach der Fortbildung von zwei unabhängigen Personen durchgeführt. Zusätzlich konnten die in Stichworten notierten Feedbackrunden während der Fortbildung mit ausgewertet werden.

Die Auswertungen zeigen, dass sich die Teilnehmerinnen sehr gut auf den selbstständigen und eigenkonstruktiven Umgang mit theoretischen Grundlagen einlassen konnten und bereit waren, die theoretischen Erkenntnisse im Rahmen von Arbeitsgruppen aktiv mit Alltagssituationen zu verknüpfen. Sie zeigen auch, dass eine nur zweitägige Fortbildung dem Ziel, logisch-mathematisches Lernen im Alltag nachhaltig kompetent Begleiten und Fördern zu können, nicht gerecht werden kann und der Aufbau dieser wichtigen Fähigkeiten grundlegend in die Erzieherinnenausbildung implementiert werden sollte. Weiterführende Gedanken werden der Gestaltung des kindlichen Lernumfeldes und der Weiterentwicklung des theoretischen Modells sowie daraus resultierenden Forschungen gewidmet.

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